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Der Verband wissenschaftlicher Osteopathen e.V. (VWOD) feierte im Juni 10-jähriges Jubiläum. Mit dem Vorsitzenden Peter Fraßmann MSc. Ost. haben wir über die gegenwärtige Situation der Osteopathie in Deutschland gesprochen.

Der VWOD ist gerade zehn geworden – was hat sich in dieser Zeit verändert?

Die Osteopathie ist aus dem deutschen Gesundheitssystem nicht mehr weg zu denken. Umfragen zeigen, dass die Patientennachfrage stetig steigt. Fast jeder vierte Deutsche war schon einmal beim Osteopathen und die Zufriedenheit mit der osteopathischen Behandlung ist sehr hoch.

Auch wenn die Rechtslage unverändert ist – Osteopathie ist Teil der Heilkunde – hat der Beruf des Osteopathen Zukunft: Eine Top-Ausbildung wie die der IAO, die seit über 30 Jahren Marktführer ist, führt zu allerbesten Beschäftigungs- und Einkommensmöglichkeiten. Absolventen mit DO oder MSc. Ost. der IAO sind auch im Falle einer Reglementierung der Osteopathie gut aufgestellt.

Worauf sollten künftige Studierende der Osteopathie achten?

Zunächst auf eine valide Ausbildung: Es gibt vielleicht eine Handvoll deutscher Qualitätsausbildungen in Osteopathie – mit erforderlichem Ausbildungsumfang, aber auch entsprechend qualifizierten Dozenten und anerkanntem oder validierten Curriculum nach den WHO Richtlinien. Finger weg von Schmalspur-Ausbildungen – hier wildern auch Physiotherapie- und Heilpraktikerschulen! Wichtig: Osteopathie ist eine langjährige Ausbildung. Eine durchdachte modulare Ausbildung ermöglicht die umgehende schrittweise Anwendung des Gelernten in der Praxis – und damit eine Refinanzierung der Ausbildung. Referenz hierfür ist die oft kopierte IAO-Ausbildung.

Es gibt kein einheitliches Meinungsbild zur Osteopathie. Wem soll man glauben?

Das stimmt leider. Berufsgruppen wie Ärzte, Heilpraktiker, Physiotherapeuten haben höchst unterschiedliche Interessen und sind teilweise eng mit der Osteopathie verflochten. Sie sehen uns eher als Wettbewerber. Nimmt man z. B. einen großen deutschen Osteopathieverband – eine Gründung von Physiotherapeuten, um die unliebsame Konkurrenz beeinflussen zu können. Gleicher Absender behauptet, nur seine Mitglieder bekämen im Falle einer künftigen Regelung des Berufs eine Anerkennung als Osteopathen?! Mein Tipp: Hören Sie auf Ihren gesunden Menschenverstand! Achten Sie darauf, wer hinter solchen Fake-News steckt. Wer sitzt im Vorstand, wer empfiehlt wen? Das Geflecht an gegenseitigen Abhängigkeiten ist groß. Meist geht es knallhart ums Geschäft.

Gibt es zertifizierte Osteopathieausbildungen? Wie finde ich den richtigen Anbieter?

Die Osteopathie und auch ihre Ausbildung ist in Deutschland nicht reglementiert. Es gibt also nicht die richtige oder falsche Ausbildung – gerade auch im Hinblick auf eine mögliche Reglementierung in der Zukunft. Worauf man achten sollte, sind beispielsweise Qualitätsmanagement-Zertifikate wie ISO 9001 oder die Auditierung durch seriöse Dritte wie etwa Universitäten und Hochschulen. Wenn ein Verband nur Absolventen bestimmter Schulen aufnimmt und diese wiederum für teuer Geld Zertifikate oder Diplome des Verbandes erwerben müssen, ist Vorsicht geboten. Hierbei handelt es sich um ein Geschäftsmodell. Gleiches gilt für Ausbildungen, die in erheblichem Umfang Ausbildungen in anderen Berufen anrechnen. Mein Fazit: Am besten sucht man sich einen wirklich unabhängigen Anbieter, wie die IAO.

Nur Absolventen mit Abschluss (Diplom, Bachelor, Master) können Vollmitglied Im VWOD werden. Warum?

Sollte es zu einer berufsrechtlichen Regelung der Osteopathie in Deutschland kommen, wird ein ordnungsgemäßer Ausbildungsabschluss in Osteopathie entscheidend für eine Anerkennung sein. Alle Jahresprüfungen bestanden zu haben, reicht daher nicht aus: Absolventen müssen auch die abschließende praktische Prüfung und eine wissenschaftliche Fallstudie erfolgreich absolviert haben, um ihre Berufsbefähigung nachzuweisen. Auch Dank des VWOD macht heute eine Mehrheit der Studierenden ihr Diplom oder holt dieses nach. Ein DO der IAO ermöglicht obendrein den Einstieg ins zweijährige Master-Programm Kinderosteopathie der IAO und damit die Chance, einen akademischen Grad zu erwerben.

Schulen wie die IAO bieten laufend Fortbildungen an. Warum ist das wichtig?

Wie in jedem Beruf gilt es auch als Osteopath auf dem Laufenden zu bleiben. Regelmäßige Fortbildungen sollten daher eine Selbstverständlichkeit sein. Damit erweitern wir unser Wissen, knüpfen neue berufliche Kontakte und können uns zusätzlich spezialisieren. Postakademische Module wie „Osteopathie in Gynäkologie und Andrologie“ oder „Osteopathie und Naturmedizin“ zeigen neue Behandlungsmöglichkeiten und erweitern die Grenzen unserer Disziplin. Ich persönlich finde es zudem sehr inspirierend, aus dem beruflichen Alltag rauszukommen und sich mit engagierten Kollegen auszutauschen. Regelmäßige Fortbildungsangebote sind ein wichtiges Qualitätskriterium bei der Wahl des Ausbildungsanbieters.

Eine Osteopathieausbildung ist aufwändig: Wie kann ich sichergehen, dass das etwas für mich ist?

Neben dem Gespräch mit erfahrenen Kollegen, ist die beste Möglichkeit in den Schulbetrieb reinzuschnuppern. Beispielsweise bietet die IAO Hospitationen an allen ihren Standorten an. Da kann man einen halben Tag unentgeltlich am Unterricht teilnehmen und mit Dozenten und Studierenden diskutieren. Sie werden schnell feststellen, ob der Unterricht Sie fesselt, und können die Atmosphäre in der Schule aufnehmen. Das kann ich nur jedem Interessierten empfehlen! Wenn Sie dann die Entscheidung für die Ausbildung getroffen haben, bietet die modulare Ausbildung der IAO immer noch genügend Flexibilität, sie an die jeweiligen Lebensumstände anzupassen.

Ist ein akademischer Abschluss in Osteopathie sinnvoll, wo doch der Beruf nicht geregelt ist?

Definitiv ja! Im Mutterland der Osteopathie USA, aber auch den meisten europäischen Ländern, die die Osteopathie als Beruf eingeführt haben, ist ein Studium Voraussetzung für die Berufsausübung. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt ein Osteopathiestudium – in Voll- oder Teilzeit – in ihren Ausbildungsrichtlinien. Es ist aber auch eine persönliche Erfüllung, einen akademischen Grad zu erwerben. Ein berufsbegleitendes Studium wie der Master-Lehrgang Kinderosteopathie der IAO ermöglicht es nebenher zu arbeiten und einen Abschluss einer renommierten britischen Universität zu erlangen – abgesehen von dem ganzen Wissen, das man erwirbt und das einem einen beruflichen Mehrwert bietet.

Woran erkennt man gute Osteopathie-Lehrer?

Zunächst einmal sollte ein Dozent, der Osteopathie unterrichtet, selbst Osteopath sein und die entsprechende Ausbildung durchlaufen haben. Erschreckenderweise ist das keine Selbstverständlichkeit: Ich kenne Fälle, in denen Schulen Manual Therapie unterrichtet und als Osteopathie verkauft haben! Zudem sollten die Dozenten die bestmögliche Osteopathieausbildung absolviert haben. Bei der IAO etwa verfügen nahezu alle Dozentinnen und Dozenten über einen Master of Science in Osteopathie und langjährige Unterrichtserfahrung. Und natürlich spielt auch die Motivation der Unterrichtenden eine große Rolle. Am besten macht man sich selbst ein Bild und hospitiert am präferierten Standort.

Warum ist der VWOD für mich der richtige Berufsverband?

Zunächst einmal: wir sind unabhängig. Hinter uns stehen keine verdeckten Interessen von Physiotherapie-, Heilpraktiker- oder Ärzteverbänden. Des Weiteren: Wir sind ein Berufsverband, kein Geschäftsmodell. Wir verkaufen keine Marken oder Titel oder überteuerte Seminare an unsere Mitglieder. Wir pflegen keinen Personenkult à la „Deutschlands bekannteste Osteopathin“ oder behaupten, als einzige die Wahrheit gepachtet zu haben („Nur unsere Mitglieder sind anerkannt“). Wir haben kein repräsentatives Büro und keinen vielköpfigen Mitarbeiterstab, der nur durch überhöhte Mitgliedsbeiträge refinanziert werden kann. Wir konzentrieren uns auf das Wesentliche: Unsere Mitglieder, sind Ansprechpartner für die Krankenkassen und bieten Patienten Orientierung mit unserer Therapeutenliste. Nicht mehr und nicht weniger!

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